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"Ein Tag wie bei der Berufsfeuerwehr 2016"

Am Samstag, 04.06.2016 um 07.30 Uhr trafen sich pünktlich zum Dienstbeginn, 16 Jugendliche Nachwuchskräfte der Freiberger Feuerwehr im Feuerwehrhaus.Man hätte an diesem Tag die Spannung die in der Luft lag messen können, denn 24 ungewisse Stunden lagen vor den 4 Weiblichen und 12 Männlichen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Freiberg am Neckar.Der 24 Stunden Berufsfeuerwehrtag ist wohl eine der beliebtesten Veranstaltungen des jährlichen Dienstplans der Jugendfeuerwehr.Jens Matzat und David Grüdl, zwei der Jugendleiter, hatten dieses Event geplant und waren auch für die Durchführung verantwortlich.Zahlreiche Stunden und jede Menge Sitzungen wurden abgehalten, viele Gespräche mit örtlichen Firmen geführt um die Übungsorte zu finden und natürlich auch für das leibliche wohl musste gesorgt werden, denn ohne Mampf kein Kampf wie der Volksmund schon sagt.Dass sich diese Arbeit voll und ganz gelohnt hat, zeigten die zwar müden aber doch glücklichen Gesichter am Ende dieser Veranstaltung.

Nach dem Antreten begann der Dienst erstmal mit einem deftigen Frühstück um danach gestärkt erst mal die Fahrzeuge zu kontrollieren, aber wie das Leben eines Berufsfeuerwehrmannes so spielt, blieb dafür natürlich nicht viel Zeit, denn schon ertönte das erste Mal der Gong im Feuerwehrhaus und die Funkmeldeempfänger (Piepser) begannen zu piepsen.Alarm für Gruppe 1 lautete die Durchsage und das Alarmstichwort war Türöffnung. Wie vom Blitz getroffen rannten die Jugendlichen zu Ihren Uniformen um kurze Zeit später auf dem Feuerwehrauto Platz zu nehmen. Am Einsatzort angekommen fand der Gruppenführer eine verschlossene Türe im ersten Obergeschoss eines landwirtschaftlichen Anwesen vor, nach kurzem Befehl an seine Mannschaft wurde mit einem Brecheisen die Türe geöffnet und im inneren eine bewusstlose Person aufgefunden.Diese wurde dann an den Rettungsdienst übergeben, der in diesem Fall aus Mitgliedern des Jugendrotkreuzes bestand, denn diese hatten am gleichen Tag Ihren 24 Stunden Dienst und deshalb nahmen sie die Gelegenheit wahr die Feuerwehr bei einigen Einsätzen zu unterstützen.Nachdem die Person versorgt war wurde sie von der Jugendberufsfeuerwehr noch mit Hilfe eines Tragetuchs durch das doch sehr enge Treppenhaus nach unten gebracht.Erfolgreich konnte der erste Alarm danach beendet werden und die Heimfahrt ins Feuerwehrhaus beginnen.
Dort angekommen wurde das Fahrzeug wieder einsatzbereit gemacht und der Tagesdienst konnte weitergehen. Auf dem Programm stand theoretische Ausbildung in Erster Hilfe und Heben von schweren Lasten. Selbstverständlich lies der nächste Alarm nicht lange auf sich warten und bald ertönte der Alarmgong ein zweites Mal.

Alarm für Gruppe 1 und 2 tönte es aus dem Lautsprecher, Einsatzstichwort brennender LKW auf der Landstraße.Am Einsatzort befand sich ein rauchender LKW und weil man natürlich für eine Übung keinen ganzen LKW anzünden sollte wurde der Brand durch zwei alte Ölfässer simuliert. Schnell wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und mit mehreren Strahlrohren der Brand gelöscht. Nach dem Ende des Einsatzes wurde es auch langsam Zeit für das Mittagessen, dass im DRK-Heim von Mitgliedern des Fördervereins der Jugendfeuerwehr vorbereitet wurde.

Bei Pizzabrötchen und kühlen Getränken konnten die Jugendlichen sich ein wenig erholen, so war der Plan der Jugendlichen, aber natürlich hatte da das Vorbereitungsteam um Matzat und Grüdl was dagegen, denn kaum war der letzte bissen gekaut und der letzte Schluck getrunken tönten auch schon die Piepser und der Nächste Alarm wollte abgearbeitet werden.

Alarmstichwort hilflose Person und das dieses Stichwort voll und ganz zutraf stellten die Retter an der Einsatzstelle recht schnell fest. Auf dem Gelände einer Firma für Landwirtschaftliche Güter war ein Arbeiter auf einem Silo in 15 Meter Höhe in eine gesundheitliche Notlage geraten. Zum Glück wurde auch gleich mit der Freiberger Jugend und dem Jugendrotkreuz die Drehleiter der Feuerwehr Ludwigsburg zum Einsatzort beordert. Schnell war dieses Fahrzeug in Stellung gebracht und zwei Jugendliche mit einem Ausbilder auf das Silo gefahren.Oben angekommen wurde die Person erstversorgt und anschließend mit der Drehleiter auf den sicheren Boden gebracht.Nach diesem Einsatz war natürlich klar, dass wenn man schon einmal eine Drehleiter da hat, jeder auch einmal in luftiger Höhe fahren durfte, was nicht nur bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Begeisterung verursachte, sondern auch bei den jüngsten vom Jugendrotkreuz.

Im Feuerwehrhaus zurück stand Sport auf dem Dienstplan und dazu machte man sich auf den Weg in die Kasteneckhalle. Völkerball hatte man sich rausgesucht und da die Ausbilder mitmachten, hatten die Jugendlichen auch kein Problem sich Ziele auszusuchen, leider sind die Jugendlichen in der heutigen Zeit sehr Treffsicher was so mancher Ausbilder am eigenen Leib erfahren durfte.

Aber auch dieses Vergnügen war nicht von langer Dauer, schon Piepste es wieder und das Alarmstichwort eingeklemmte Person ertönte über den Lautsprecher. Auf dem Firmengelände eines Herstellers für Produktionsmaschinen war ein Arbeiter beim verladen unter eine beladene Gitterbox geraten.Mit Hilfe von Hebekissen und Unterlegmaterial wurde die Box angehoben und gesichert, nun konnte der Arbeiter aus seiner misslichen Lage befreit und an das JRK übergeben werden. Mit dem Ablauf der Übung waren die Ausbilder sehr zufrieden und so konnten die Jugendlichen erfolgreich die Rückfahrt ins Feuerwehrhaus antreten.Dort angekommen stand als nächstes Wachbereitschaft auf dem Dienstplan, was so viel heißt wie dass die Jugendlichen Freizeit haben aber in Bereitschaft sind, also jeder Zeit bereit zum ausrücken sind.

Punkt 17 Uhr kam dann der nächste Alarm und der hatte es in sich.Es ging auf das Gelände eines Entsorgungsbetriebs. Hier hatte das Vorbereitungsteam um Matzat und Grüdl schon am Freitagabend eine kleine Überraschung vorbereitet. Es wurde aus Altholz ein Haus zusammen gezimmert, dass an diesem Einsatz den Flammen zum Opfer fallen sollte. Leider hatten wir das Gewicht unseres Hauses ein wenig unterschätzt, was beim Transport zur eigentlichen Einsatzstelle dem Haus nicht wirklich gutgetan hat, naja, lange Rede kurzer Sinn, das Haus war nach dem Transport nicht mehr als ein solches zu erkennen, was dem Feuer aber nichts ausmachte, denn gebrannt hat es trotzdem gut. Zu dieser Übung wurden auch die Eltern unserer Jugendlichen eingeladen. Der Einladung wurde zahlreich folge geleistet, was den schönen Nebeneffekte hatte, das nachdem die Jugendlichen das Feuer gelöscht hatten ein großer Applaus der Eltern und Anwesenden für die geleistete Arbeit folgte.Nach diesem Einsatz mussten dann erst mal aufwendig die Fahrzeuge und die benutzten Werkzeuge gereinigt werden, danach wurde der Grill angemacht und es folgte ein gemütliches Abendessen. Nach dem Essen konnten die Jugendlichen sich ein wenig erholen und beim Tischkickern und gemütlich am Lagerfeuer sitzen gelang das auch recht gut.

Bis um 22 Uhr erneut ein Alarm dazwischen kam.Einsatzstichwort Grillunfall, wieder ging alles sehr schnell und nach wenigen Minuten war man schon an der Einsatzstelle angekommen und konnte inzwischen schon gut routiniert diesen Einsatz abarbeiten. Jetzt konnte man schon die erste Ermüdung in den Gesichtern erkennen und so gab es auch wenig Widerstand, als um 24 Uhr Bettruhe angeordnet wurde.Aber wie jeder weiß, steckt der Teufel im Detail, denn Matzat und Grüdl hatten sich einen Nachteinsatz überlegt und so wurde es um 2.15 Uhr als es im Feuerwehrhaus schon richtig still geworden war mächtig hektisch, so der Plan, nach dem der Gong ertönt war und das Vorbereitungsteam schon gespannt in der Fahrzeughalle wartete, kamen doch recht müde Krieger die Treppe herunter, erst in der Fahrzeughalle schienen die Jugendlichen auf zuwachen und dann begann die große Hektik.

Die Gruppe 1 durfte im Industriegebiet eine Ölspur entfernen und die zweite Gruppe unterstützte das JRK bei einer Personensuche mit der nötigen Beleuchtung.

Nach Beendigung dieser beiden Einsätze stand nun wirklich Nachtruhe auf dem Plan und erst am frühen Sonntagmorgen um 7.30 Uhr ertönte der Gong zum letzten Mal und beide Gruppen fuhren nochmal zu einer Rauchentwicklung, die sich aber als Fehlarlarm herausstellte. Jetzt gab es noch ein Frühstück und dann wurde gemeinsam das Haus wieder auf Vordermann gebracht.
Einen riesen Dank an unsere beiden Ausbilder Jens Matzat und David Grüdl für die hervorragende Ausarbeitung des diesjährigen 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtages, Danke das Ihr den Jugendlichen und uns restlichen Ausbildern ein so tolles Event ermöglicht habt.Wir die Jugendfeuerwehr wollen uns an dieser Stelle auch bei unserem Förderverein bedanken, für ein leckeres Mittagessen, bei den folgenden Firmen: Karl Stein GmbH, teamtechnik Werkzeugmaschinen GmbH, Baywa GmbH, Aussiedlerhof Daub, Beerenhof Jaiser, Gärtnerei Dötterer.Ebenso einen großen Dank an alle aktiven Kameraden ohne die so ein Event nicht möglich wäre und natürlich bei der Stadt Freiberg am Neckar die uns ein Fahrzeug der Gärtnerei zur Verfügung gestellt hat und nicht zu vergessen die Führung der Feuerwehr Freiberg, hier stellvertretend erwähnt Kommandant Thomas Jetter, der uns die Fahrzeuge samt Technik zur Benutzung zur Verfügung gestellt hat. Und zuletzt noch bei Herrn Dieter Matzat, der uns die ganzen 24 Stunden als Photograph begleitet hat und tolle Bilder zur Erinnerung geschossen hat.

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